Artikel über Charlys und deren Zucht in der Zeitung

  • Ich habe den Artikel letzte Woche in unserer Tageszeitung gelesen. Die Gerichtsverhandlung war in München und der Vorstand des Hundezuchtverbandes hat Recht bekommen. Die Verpaarung von Ruby und Trico ist nicht erlaubt.

  • Grundsätzlich kann ich die Argumentation des Klägers nachvollziehen. Erstens wird durch solche Verpaarungen natürlich der Genpool erweitert und zweitens mutet es merkwürdig an, dass die Verpaarungen vorher erlaubt waren und plötzlich nicht mehr. Warum?


    Was mich aber wundert... Muss man Verpaarungen nicht vor dem Decken genehmigen lassen? :Kinn:

  • So, wie ich den Artikel gelesen habe, gab es schon mehrere Würfe mit dieser Verpaarung - aber jetzt wurde geklagt und der aktuelle Wurf wird nicht anerkannt - bekommt also keine Papiere..................

  • Habe es noch nie gehört.
    Wie sehen dann die Welpen aus?
    Es gibt doch nun schon 4 Farbschläge und bei Trico und Blenheím soviele verschiedenen "Ausführungen" . Muß da noch mehr sein?
    Aus welchen Farben sind denn die Rubys hervergegangen, wenn dies auch schon eine Mischverpaarung war?

  • Annelie, es werden deshalb nicht mehr Farben. Bei den Wholecolours können halt unerwünschte weiße Flecken auftauchen, an der Brust oder den Pfötchen. Ist nix anderes als beim Cavalier ...

  • Es gibt die Weißträger: Tricolour und Blenheim
    und die Ganzfarbigen: Ruby und Black+Tan


    Und weil immer nur Weißträger mit Weißträgern, und Ganzfarbige mit Ganzfarbigen verpaart werden, haben sich die beiden Arten etwas eigenständig entwickelt.


    Will ein Züchter aber Weißträgern mit Ganzfarbigen verpaaren, dann braucht er dafür eine Sondergenehmigung seines Zuchtverbandes.


    Grundsätzlich finde ich dies gut. Der Genpool bei den Cavalieren ist klein, und besonders bei den Charlies noch viel kleiner.
    Durch diese "Mischverpaarungen" vergrößert sich der Genpool. Neue Farben gibts dadurch nicht.
    Lediglich Ganzfarbige mit weißen Flecken.

  • Will ein Züchter aber Weißträgern mit Ganzfarbigen verpaaren, dann braucht er dafür eine Sondergenehmigung seines Zuchtverbandes.

    Das ist nicht bei allen Zuchtverbänden so, es kommt immer darauf an, was in der Zuchtordnung des einzelnen Verbandes steht. Ich hab das jetzt auch so wie Sonja verstanden, für die Verpaarung gab es wohl eine Genehmigung, aber wohl ohne Begrenzung auf eine bestimmte Anzahl der Würfe. Dann ist das wohl nicht so klar geregelt in der Zuchtordnung und es wurde die Klage notwendig, leider. Ich halte es auch für wichtig Mischverpaarungen zuzulassen, wo bei den Charlies die Population ja auch noch gering ist im Gegensatz zu den Cavis.

  • Ich versteh das Problem auch nicht. Wenn Farbfehler entstehen, ist es doch das Pech des Züchters und ob mit den Nachkommen dann weiter gezüchtet werden kann, muss man ja eh wieder neu entscheiden.


    Wenn man keine Mischverpaarungen zulässt, entstehen irgendwann wirklich noch jeweils 2 Rassen. Und für den Genpool wär es auch notwendig. Als wären Farbfehler gerade die größte Sorge der beiden Rassen...


    Da ist doch bestimmt noch irgendwas anderes gewesen...

  • Also ich finde die Verpaarung völlig in Ordnung. Sie dient doch zur Erweiterung des Genpols, so wie bei den Cavis auch. Klar will man rein züchten, aber es kommen auch Welpen mit nur wenig weiss auf die Welt, die man zur Weiterzucht verwenden kann. Und ein bisschen weiss sollte nicht stören. Es kommen ja auch bei rein gezogenen Wholecolours weisse Flecken vor.


    Auf unserem Züchterseminar, vor ein paar Wochen, hatten wir einen Vortrag zum Thema Genetik. Hier wurde ausschließlich erwähnt, Gesundheit geht vor und einen Farbfehler am Tier sollte man nicht als Erbfehler sehen. Wenn der Hund Gesund ist und gutes Genmaterial hat, warum sollte er nicht auch mit einem Farbfehler in die Zucht.


    Ich verstehe nicht warum man da vor Gericht gehen muss. Seit Jahren ist es doch so, dass in Deutschland Mischverpaarungen gemacht werden und nicht nur bei den Cavis, auch beim King. Ich kenne einige King-Züchter(Namen darf ich nicht erwähnen) die es so gemacht haben. Auch in Holland, Tschechien, Slowakei und im Heimatland, um nur einige zu nennen,ist es so.
    Gerade bei unseren Cavis und Kings, ist momentan ein erweiterter Genpol wichtig.

  • Bei uns im VK sind solche Verpaarungen zu beantragen. Allerdings ergeben sich dann auch Konsequenzen. Partycolours dürfen dann weiter in der Zucht verwendet werden, wenn sie dem Standard entsprechen. Wolecolours dürfen nicht in die Zucht, weil Farbfehler nicht ausgeschlossen werden können.

  • Ich denke auch, dass solche Verpaarungen durchwegs gut für die Rasse sein können ... bei den Charlys auf jeden fall, da es ja nicht so viele gibt :ja: .. Wenn ich mich richtig erinner, dann ist die hübsche Megan von Sigrid auch aus so einer verpaarung, wo dann alle 4 Farben gefallen sind - alle fehlerfrei :ja:
    Allerdings bin ich der meinung, solche verpaarungen sollten nur von wirklich erfahrenen Züchtern gemacht werden, die sich wirklich mit stammbäumen über generationen auskennen, was man den BoCo`s ja nicht absprechen kann. Ich denke, die Verpaarung muss man wohl jedes mal wieder neu beantragen ... und das war vielleicht nicht der fall !? :ka:

  • Hake mich hier mal kurz rein, jawoll, Meggan lag auch in einer bunten Kiste :D . Das Zauberwort dazu hieß einstweilige Verfügung, wie auch bei diesem Wurf hier wieder. Denn in dem Zeitungsartikel war dieses ja auch zu lesen, es lag auch eine offizielle Deckmeldung vor, also nichts mit Schwarzzucht. Vielleicht wollte man ein Exempel statuieren, denn wie hatte Herr H. im Gerichtssaal laut Zeitung gesagt, nun wolle mit einstweiligen Verfügungen Schluß machen.
    Schon vor zwanzig Jahren machte man im ICC Mischverpaarungen, anfangs noch auf Antrag mit Begründung, wobei ich mich immer gefragt hatte, wie diese Begründungen wohl lauten würden, inzwischen läßt es auch der CCD zu und im VK wurde es auch schon genehmigt.Nur gibt es meiner Meinung nach einige Cavaliere mehr als Kings, hier gibt es wirklich nur einen winzigkleinen Genpol und der englische Kennelclub begrüßt sogar diese Mischverpaarungen, eben wegen dem geringen Genpol.
    Sicher, es gibt dann immer mal "bunte" Welpen, aber gerade hier lesen wir doch so oft, oh, wie süß eine weiße Pfote oder wie süß, ein weißes Schnäuzchen. Nicht alle Hunde gehen in den Ring oder in die Zucht, es gibt auch Liebhaber und die finden dieses oft niedlich. Ein Züchter behält dann oft den Welpen für sich, der eben allen Ansprüchen gerecht wird.

  • Da ich schon etliche Hunde nach Bayern verkauft habe, wurde mir natürlich am selbigen Tage über diesen Artikel berichtet und ich erhielt einen Scan. Es war ja nur ne Frage der Zeit, wann das hier auftaucht.
    Für mich ist es ne Schande, wenn 5 gesunde Welpen aus solchen fadenscheinigen Gründen keine Papiere bekommen und in der Dissidenz werden die Papiere am Rechner gedruckt!
    Für diese Verpaarung sind die extra nach England gefahren! Nur um das Blut aufzufrischen. Das muß man sich mal überlegen. Die Sondergenehmigung war beantragt und wohl halbherzig bewilligt, aber der Amtsschimmel braucht halt immer länger als bis eine Hündin gedeckt werden muß. Die wartet da eben nicht.
    Ich hoffe jedenfalls, daß es noch Gerechtigkeit und ein klein wenig Züchterwissen gibt in diesem Lande.... und daß die Welpen Papiere bekommen! Ansonsten kann man doch wirklich alles hinschmeißen!
    Viele Grüße Dagmar

  • welcher Verband im VDH läßt bei Cavalieren Mischverpaarungen grundsätzlich zu?


    Grundsätzlich der CCD und der VK nicht, mit einer guten Begründung schon.
    Z. B. Du hast ne carrier ruby-Hündin, sehr hübsch und standardgerecht und beantragst einen sehr guten wesensfesten blen-Rüden (clear), weil Du ne blen-Hündin behalten möchtest, könnte es funktionieren. Die verzeichneten rubys bekommen natürlich Papiere, können aber preiswert als Liebhaber verkauft werden. Damit tut man der Zucht keinen Abbruch, denn ansonsten werden irgendwann wirklich 2 Rassen entstehen. Will sagen, eine Genehmigung erfolgt durch die Zuchtleitung mit Begründung der Verpaarung, nicht wegen Bequemlichkeit.
    Es geht nicht, daß ich eine blen-Hündin mit einem bat-Rüden verpaare, weil der gerade hier in Leipzig wohnt.
    Viele Grüße Dagmar